Radfahren ist im Aufwind. Das gilt nicht nur für die Nutzungs- und Verkaufszahlen, sondern auch im politischen Gewicht in Berlin und Brüssel. Bisher hat die Förderung des Rades oft am Waldrand aufgehört. Das Mountainbike Tourismusforum Deutschland, der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und die Deutsche Initiative Mountainbike bündeln in dem Zusammenschluss BIKE NATURE MOVEMENT ihre Kräfte, um dem Radfahren im Wald und in der freien Landschaft mehr Sichtbarkeit und politisches Gewicht zu verleihen.
Mountainbiken als Chance begreifen
Über 16 Mio. Menschen in Deutschland begeistern sich laut Allensbach Institut für das Mountainbiken. Die Zahl der häufig Aktiven liegt mit 3,82 Mio. Menschen sogar über der Anzahl der aktiv Fußballspielenden von 3,2 Mio. Bolzplätze gibt es fast an jeder Ecke, ein offizielles Mountainbike-Angebot ist in vielen Städten und Kommunen nicht vorhanden.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, das Mountainbiken in Deutschland naturverträglich und flächendeckend mitzugestalten und die Potentiale des Bikens für unsere Gesellschaft zu fördern und zu nutzen“, so Nico Graaff, Geschäftsführer des Mountainbike Tourismusforums Deutschland.
Die Kooperation will die Vorteile des Radfahrens in der Natur stärker in den öffentlichen und politischen Fokus rücken. Die Chance, eine zunehmend digitalisierte Generation für nachhaltige Mobilität sowie den Erhalt und Schutz von Natur und Landschaft zu begeistern, wird meist übersehen oder unterschätzt. Auch hat der umweltverträgliche Natursport laut internationalen Studien besonders hohe Effekte in der gesundheitlichen Prävention, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Diese gesellschaftlichen Chancen will die Initiative hervorheben und zugänglich machen.
„Darüber hinaus ist die Inwertsetzung von ländlichen Regionen und lebenswerten urbanen Räumen durch moderne Mountainbike-Infrastruktur durch nationale und internationale Beispiele belegt. In Deutschland drehen sich die Debatten leider in vielen Fällen immer noch um Akzeptanz und vermeintliche Störung.“, ergänzt Thomas Lutz, Vorstandsmitglied der DIMB.
Fünf Handlungsfelder mit einem klaren Ziel
„Das BIKE NATURE MOVEMENT wird sich dafür einsetzen, die Interessenvertretung für das Biken auf Bundes- und Landesebene aufzubauen und zu professionalisieren.“, erklärt Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes. Stork hat knapp 10 Jahre lang den ADFC Bundesverband aufgebaut und geleitet und kennt die politische Arbeit in Berlin und den Landeshauptstädten.
Die Initiative, deren Partner weiter unabhängig bleiben, strebt eine enge Zusammenarbeit und Anknüpfung an die Arbeit aller Natursport- und Radverbände an. Neben der Sicherung der rechtlichen Grundlagen für das Radfahren in der freien Natur, werden die Ansprechpartner*innen viel Arbeit in die Vernetzung und Aufklärung zum Mountainbiken investieren. Um die Entstehung von mehr und vor allem besseren Angeboten für Biker*innen durch Vereine, Kommunen und Tourismus zu fördern, ist neben der Erarbeitung von Regelwerken und Leitfäden auch die professionelle Medienarbeit ein Handlungsfeld der Initiative.
Fahrradindustrie unterstützt Fachverbände
Die Verbände konnten bereits einige namenhafte Mitglieder des Zweirad-Industrie-Verbandes dafür gewinnen, die Initiative zu unterstützen. Der Kreis der Unterstützenden soll sukzessive ausgebaut werden.
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