Vor einigen Wochen wurde ein Empfehlungspapier an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft übergeben. Erarbeitet wurde es von der Bundesplattform Wald – Sport, Erholung, Gesundheit (WaSEG), die sich aus den deutschen Spitzenverbänden aus Forst, Waldbesitz, Jagd, Wandern und Sport zusammensetzt. Darin wird beschrieben, wie zukünftig mit dem Thema Erholung und Natursport umgegangen werden soll. Die Experten kritisieren die vielen unterschiedlichen Betretungsregelungen, die für einen Nutzer in der Praxis nicht nachvollziehbar sind.
Sie empfehlen eine Angleichung der Regelungen sowohl zwischen den Bundesländern, aber auch keine Unterschiede in den Regelungen zwischen freier Natur und Wald.
Für das Radfahren wird empfohlen, dass alle geeigneten Wege erlaubt sind. Dabei wird festgehalten, dass alle Wege, die einen festen Zustand haben, grundsätzlich erlaubt sind. Damit sind Wegbreitenregelungen oder andere Formulierungen, die für uns nur die Forstwege vorsehen, nicht mehr zeitgemäß. Dass sehr weiche Wege nicht befahren werden sollen, entspricht dabei den DIMB Trail Rules Nr 2 „Hinterlasse keine Spuren“.
Des weiteren haben Radfahrer auf Fußgänger Rücksicht zu nehmen und ihre Fahrweise den Gegebenheiten anzupassen und rechtzeitig auf sich aufmerksam zu machen. Auch dies findet seine Entsprechung in den DIMB Trail Rules Nr 4 „Respektiere andere Naturnutzer“.
Für Mountainbiker bedeutet die Empfehlung einen Durchbruch. Es gibt jetzt einen deutschlandweiten gesellschaftlichen Konsens, dass Radfahren im Wald auf allen Wegen erlaubt sein soll, so lange es keine tiefen Spuren gibt. Damit ist ein zentrales Anliegen der DIMB berücksichtigt worden für das wir seit unserer Gründung eintreten.
Das Papier enthält auch weitere Empfehlungen zu verschiedenen Natursportarten. Auch die Gleichstellung der Pedelecs mit Fahrrädern, oder wie Waldbesitzer finanziell entlastet werden können, wird darin behandelt.
Wir bedanken uns bei den beteiligten Spitzenverbänden für die Empfehlungen in diesem Positionspapier. Insbesondere bedanken wir uns bei unserem Dachverband, dem „Kuratorium Sport & Natur“, welcher die Interessen der Sportler in der Expertenrunde, stellvertretend für die verschiedenen Natursportverbände, eingebracht hat. Im Frühjahr erhielten wir sogar die Einladung selbst der Expertenrunde die Anliegen der Mountainbiker im Bundesministerium zu präsentieren.
Die DIMB wird mit diesem Positionspapier darauf hinwirken, dass die Empfehlungen zeitnah in der jeweiligen Landesgesetzgebung umgesetzt werden. Gleichzeitig werden wir auch unsere Verantwortung weiterhin wahrnehmen, die Mountainbiker mit unseren Verhaltensregeln „Trail Rules“ dahingehend zu sensibilisieren, dass das Miteinander im Wald weiterhin gut funktioniert.
Bundesplattform Wald – Sport, Erholung, Gesundheit (WaSEG)
https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-sport-erholung-gesundheit-waseg.html
Dokument: Impulse und Empfehlungen WaSEG2019
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